Jedes Jahr säen wir auf unseren Feldern etwa neun verschiedene Pflanzenarten aus. Bei der Bewirtschaftung achten wir auf eine nachhaltige Fruchtfolge. Die Vier-Felder-Wirtschaft – ein Konzept, dass bei uns schon lange Bestand hat.
Zuhause in Hessen
Unsere Felder liegen am Obergermanischen Limes am Rande der Wetterau. Weitere Parzellen befinden sich in den Gemarkungen Lich, Langsdorf und Hungen und haben damit ihre Heimat sprichwörtlich mitten im Herzen der Natur.
Seit mehreren Generationen bauen wir viele verschiedene Getreidesorten an, wie Hafer, Roggen und Dinkel. Auf einigen Feldern findest du auch den goldgelben Raps, aus dem wir unser natives Rapsöl herstellen.
Zudem dreht sich bei uns seit einigen Jahren viel um eine ganz besondere Pflanze – den Mohn. Neben den roten Mohnblüten, die sich oft an Feldrändern und auf Blumenwiesen finden, gibt es noch viele weitere Sorten. Unter anderem auch den Speisemohn.
Unser Mohn gehört zur Pflanzenart der Schlafmohne. Er blüht zwischen Ende Juni und Mitte August wunderschön hellrosa. Das ist die schönste Zeit des Mohnjahres. Kurz bevor es losgeht mit der Ernte.
Der Blick vom Mähdrescher
Das Mohnjahr
Nach der Ernte ist vor der Ernte. Wir befinden uns immer in einem Kreislauf und trotzdem ist jedes Jahr anders und aufs Neue besonders.
Wenn der Mohn in der Blüte steht
Die Blütezeit ist die Zeit im Jahr, in der der Mohn am stärksten ins Auge fällt. Eine Zeit, in der wir gerne Zeit am Feld verbringen – ob Mohnefeste oder Fotoshootings zwischen den Blüten – die wenigen Sommerwochen in denen sich das Feld rosa färbt müssen genutzt werden. Das finden auch die Bienen.
Die Mohnsaat löst sich aus den geöffneten Kapseln
Der Mohn wird in der Lagerhalle getrocknet
Der Winter ist die Zeit für Reinigung und Verarbeitung
Wir verpacken die gereinigten Mohnsamen für den Verkauf. Der Mohn im Ganzen macht sich in und auf Gebäck sehr gut.
Einen Teil der Ernte verarbeiten wir zu Mehl. Das kann beim Kuchenbacken beispielsweise mit Weizenmehl gemischt werden und sorgt für einen lecker nussigen Geschmack.
Außerdem pressen wir natives Rohöl in unserer hofeigenen Ölpresse. Das kaltgepresste Öl enthält wertvolle gesättigte Fettsäuren und eignet sich für herzhafte Speisen. Sehr lecker im Salatdressing!
Der blühende Mohn zieht viele Bienen an
Nach der Blüte beginnt die Ernte
Nur kurze Zeit nach dem der Mohn verblüht ist beginnt die Erntezeit. Es werden Samen ausgebildet, die sich von der Zellwand lösen und in die Kapsel fallen. Um zu prüfen, ob der Mohn reif ist machen wir den »Rasseltest«. Wenn sich die Samen gelöst haben, liegen sie lose in der Kapsel und rasseln beim Schütteln.
Die Mohnsamen werden dann mit dem Mähdrescher geerntet und auf einen Wagen geladen, um sie in die Lagerhalle zu transportieren. Dort breiten wir die Ernte zum Trocknen aus. Sie muss mehrmals täglich händisch gewendet werde, damit sich kein Schimmel bildet.
Nach ein paar Wochen ist der Mohn dann trocken und somit lagerungsfähig. Das ist der Zeitpunkt für die erste Grobreinigung. Dann wird er in Säcke gefüllt, bis die arbeitsreichen Monate zu Ende gehen. Im Winter finden wir dann die Zeit für die Endreinigung und Verarbeitung.
Die Mohnsamen kommen in die Ölpresse
Und dann fließt das Rohöl abfüllbereit heraus
Bevor ihr jetzt meine Felder plündert: Unser Speisemohn gehört zwar zu Gattung der Schlafmohne, aber er enthält sehr wenig Morphin und hat keine berauschende Wirkung.